Landgericht Trier: Kooperation zwischen Justiz und Theater Trier

Seit längerem kooperiert das Landgericht Trier mit dem Theater Trier. So wurde bereits in der Spielzeit 2011/1012 das Werk "Bartsch, Kindermörder" von Oliver Reese im Amts- und Landgerichtsgebäude inszeniert.

In der gegenwärtigen Spielzeit 2016/17 führt das Theater Trier das Theaterstück „Terror“ von Ferdinand von Schirach in den Räumlichkeiten des Amts- und Landgerichts Trier auf. Das Werk befasst sich mit dem Spannungsfeld von strafrechtlicher und moralischer Verantwortung. Gerne nahm das Landgericht die Anregung des Theaters Trier, einen Verhandlungssaal als Bühne für das gänzlich im Gerichtssaal verortete Schauspiel zu nutzen, an.

Die Aufführungen finden im großen Sitzungssaal, der üblicher Weise von den großen Strafkammern des Landgerichts genutzt wird, statt. So konnten die Theaterbesucher das Werk in  authentischer Umgebung wahrnehmen. Sie wurden darüber hinaus Teil der Inszenierung, denn sie übernahmen am Ende selbst die Richterrolle und näherten sich so der Gerichtsbarkeit in ungewohnt ungezwungener Art und Weise.

Aus dieser Kooperation mit dem Theater Trier entstanden für die Beteiligten neue Einblicke und Perspektiven. Die ungewohnte Zusammenarbeit bot Gelegenheit für den Austausch zwischen Justiz- und Theatermitarbeitern. So nahmen die Schauspieler die Gelegenheit der Zusammenarbeit wahr, um sich in Gesprächen mit Richtern, Protokollführen und Wachtmeistern den verschiedenen beruflichen Perspektiven und damit ihren Rollen anzunähern. 

Besonders im Rahmen einer Vorstellung für Mitarbeiter des  Landgerichtsbezirks am 21. Oktober 2016 konnten die Beziehungen zwischen Justiz, dem Theater und der Stadt Trier vertieft werden. Der gemeinsamen Einladung des Präsidenten des Landgerichts Thomas Henrichs und des Direktors des Amtsgerichts Trier Jörg Theis folgten neben den zahlreichen Mitarbeitern und Mitarbeitern des Landgerichtsbezirkes der Staatsminister der Justiz Herbert Mertin und der Vizepräsident des Oberlandesgerichts Koblenz Stephan Rüll ebenso wie der Beigeordnete der Stadt Trier Andreas Ludwig. Mit dieser Veranstaltung bedankten sich die an der Aufführung beteiligten Schauspielerinnen und Schauspieler sowie die Regisseurin Krisztina Horvath für die Zusammenarbeit.

Die dort erzielten Einnahmen kamen dem Verein „treffpunkt am weidengraben e.V.“ zu Gute. Dieser bietet Sprachkurse für Geflüchtete an, um deren Integration in die Gesellschaft zu fördern. 

Die entsprechende Pressemitteilung finden Sie hier.

Das Werk wurde zwischen Oktober 2016 bis Ende März 2017 insgesamt an 21 Abenden aufgeführt. 

Diese fruchtbare und bisher einmalige Kooperation von Theater und Justiz in Trier soll bei sich bietender Gelegenheit fortgesetzt werden.